, Simon Stäuble

Nachwuchs SM 2023 - U11/U13

Zwei Premieren bei unseren U13: Tills und Mirages erste Schweizermeisterschaft & ein Podestplatz für Mirage

Der erste Tag der Schweizermeisterschaft vermochte schon einiges zu bieten, was würde wohl der zweite Tag bringen?

Till Schärer und Mirage Polonchuk traten für Basel an diesem Sonntag in Genf an. Als erster Programmpunkt - analog zu gestern - stand das Mixed-Doppel, das sie gemeinsam bestritten.
Obwohl das Doppel im Training in den letzten Wochen einige Male trainiert wurde, so waren die beiden doch eher Doppelunerfahren. Ihre erste Begegnung gegen das Doppel aus St. Gallen und Uster war leider eine klare Sache. Die Gegenseite spielte stark auf, bereitete Probleme mit Spin und dann gingen die Dopppellektionen der letzten Wochen bei der Platzierung und beim Positionieren am Tisch ein wenig vergessen - eine klare aber faire 0:3-Niederlage.

Die 'regulären' Doppel darauf fingen nach etwas längerer Pause an. Till hatte ursprünglich keinen Doppelpartner zugeteilt, hatte aber aufgrund einer Abmeldung das Glück, mit Lenny Frei (Affoltern am Albis) zu spielen. Die beiden verstanden sich auf Anhieb und gingen ihr gemeinsames Doppel hochmotiviert an. So ging der erste Satz zwar verloren - aber das stoppte die Motivation kaum. Aktiv, selbstbestimmt und erstaunlich sicher holten sich die beiden die nächsten drei Sätze, um sich in der nächsten Runde - dem Achtelfinal - dem auf Platz Zwei gesetzten Doppel gegenüberzustehen. Das Doppel aus der welschen Schweiz hatte schon nur klassierungsmässig mit 13 Klassierungspunkten gegenüber 4 Klassierungspunkten ganze 9 Klassierungen mehr, was sich natürlich im Doppel selbst zeigte. Ganz abschiessen wollten sich die beiden Deutschschweizer dann aber wiederum auch nicht - immer wieder setzten sie Akzente und spielten erstaunliche Bälle zurück, obwohl es leider nicht für einen Satz reichte.

Mirage bekam eine Spielerin aus St. Gallen als Doppelpartnerin zugeteilt, die dieses Jahr eigentlich U11 spielt, aber das Doppel bei den U13 spielen wollte. Spielerisch war Julia Gajewska selbst in der U13-Kategorie stark und vermochte Mirage einige Bälle schön vorzubereiten. Zu Beginn war die ganze Harmonie noch etwas harzig - Julia übernahm die klar aktivere Rolle und bereitete Bälle vor, Mirage spielte die Bälle zu Beginn erst etwas vorsichtig zurück. Sie gewannen den ersten Satz mit 11:7, danach fanden sie sich im Spielstil schon ganz gut zurecht, gewannen einen Satz gnadenlos mit 11:0 um den letzten Satz wieder mit 11:9 etwas spannender zu gestalten. Dies verhalf ihnen in den Halbfinal, in dem sie sich spielerisch stärkeren Gegnerinnen gegenübersahen. Der erste Satz ging verloren - der Spielstil im Vergleich zu zuvor stark anders. Die Sätze waren hart umkämpft, im zweiten Satz wurde eine Führung leider vergeben, im dritten wurde sie beinahe vergeben aber sie konnten sich dennoch ihren ersten gewonnenen Satz sichern. Im vierten Satz lagen sie zu Beginn etwas zurück, kämpften sich jedoch wieder in die Nähe der Gegnerinnen aber leider reichte es nicht ganz aus - sie verloren den vierten Satz mit 9:11 und landeten somit auf dem 3. Platz! Herzliche Gratulation Julia & Mirage!

Kurz nach dem Mittag standen die Gruppenspiele an. Mirage landete in einer 3er-Gruppe, in der normalerweise ein gewonnener Match reicht, um die Qualifikation zu schaffen und die K.O.-Runde zu spielen. Etwas Glück gehabt - möchte man meinen, bis man merkt, mit wem sie denn in dieser Gruppe weilt... Da wäre einerseits die auf Platz 1 gesetzte Akhyata Patra, die schon letztes Jahr die U13 und vorletztes Jahr die U11 Kategorie gewann. Selbst wenn sich Mirage alle Mühe gab und teilweise aktiv gegenkonterte und punktete - das Resultat war sehr klar. Wenn sie sich jetzt noch qualifizieren wollte, dann müsste sie gegen die nächste Gegnerin gewinnen. Doch auch dies keine einfache Aufgabe: die Gegnerin hat mehr als 100 Elo-Punkte mehr auf dem Konto. Obwohl hier Mirage das Spiel besser mitbestimmen konnte, so musste sie sich doch geschlagen geben - keine einfache Aufgabe, in dieser Gruppe die Motivation hochzuhalten.

Till hingegen war in einer 4-er-Gruppe und müsste somit zwei seiner drei Spiele gewinnen, um in die K.O.-Runde zu kommen. Der Start gelang schon einmal nicht. Till spielte zwar gegen den D3-klassierten Welschen nicht schlecht, aber halt eben auch nicht wirklich gut und verlor leider klar. Angesichts der Tatsache, dass nun noch ein D2 und ein C6 warteten... rückte die Qualifikation in etwas schwierigere Gefilde. Doch Tills Motivation war absolut vorhanden und so steigerte er seine Spielqualität im Vergleich zum ersten Match stark und lieferte sich in mehreren Sätzen mit dem D2 klassierten aus Uster ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Definitiv ein spannendes Spiel zum Zuschauen - und dann zog es sich auch noch über 5 Sätze, in denen jeweils Till oder sein Gegner dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken versuchten. Hart umkämpft und beide auf ungefähr gleichem Niveau gab es nur einen Satz, in dem die Punktdifferenz nicht zwei Punkte betrag - in diesem Satz waren es drei Punkte. Im fünften und letzten Satz lag Till lange Zeit zurück, um sich dann wieder auf ein 10:10 zurückzukämpfen. Hier - bei den letzten paar Bällen - vermochte Till leider nicht mehr so gut das Spiel zu bestimmen, wie er es ansonsten in der zweiten Hälfte des fünften Satzes gemacht hatte und verlor 10:12. Blieb noch der C6 übrig, der schlussendlich die Gruppe gewinnen sollte. Hier steigerte Till sein Spiel nochmals - auch lag ihm das Spiel des eigentlich deutlich stärkeren Spielers sehr. Auch hier wurde nur ein Satz mit mehr als 2 Punkten Differenz gespielt, es sollten jedoch weniger Sätze werden. Immer wieder griff Till zur absolut richtigen Zeit an die absolut richtige Stelle an und holte den Punkt - in anderen Ballwechseln war er dann wiederum etwas zu passiv und liess den Gegner auf der Rückhand umlaufen und seine sehr starke Vorhand auspacken, die Till häufig nicht mehr blocken konnte, es sei denn er war in der Halbdistanz. Und was für Ballwechsel das teils zutage führte! Unvergessen bleibt der etwa vierte Gegentopspin, den Till fadengerade parallel in einem solchen Tempo auf die Rückhand seines Gegners zog, dass er nicht einmal seinen Schläger in die Nähe des Balles bringen konnte. Spannende zwei (wenn auch verlorene) Sätze hinter sich, startete Till im dritten Satz eher schlecht und befand sich 1:6 hinten - Zeit für ein Time-Out und kurzes Durchschnaufen um daraufhin wieder durchzustarten. Till holte phänomenal auf, dennoch reichte es leider nur für ein 9:11 und somit mussten sich sowohl Mirage als auch Till mit ihren Siegen aus dem Doppel begnügen - dennoch eine ordentliche Leistung für die beiden, die gerade ihre erste Saison bestreiten.